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2012 muss zum Jahr der „Pflegenden Hände“ werden

++ Präsident Greiner nach der Anhörung zur Reform der Pflegeversicherung ++

 

„Als Arbeitgeber begrüßen wir ausdrücklich die wesentlichen Verbesserungen für demenziell erkrankte Menschen im häuslichen Bereich. Von der Reform profitieren vor allem pflegende Angehörige und ambulante Dienste. Angesichts der fast 22 Milliarden Euro, die derzeit durch die Pflegeversicherung finanziert werden, ist eine Erhöhung um 1,1 Milliarden Euro keine Kleinigkeit. Wenn das Gesetz Anfang 2013 in Kraft tritt, wird das ein guter Tag für alle Betroffenen sein.
In den Pflegeheimen ist über die Jahre erheblich in die Qualität von Pflege und Betreuung dementiell erkrankter Menschen  investiert worden. Nun wird der häusliche Pflegebereich erhebliche Fortschritte machen“, so Thomas Greiner, Präsident des Arbeitgeberverbandes Pflege, am Montag in Berlin.

Zufrieden zeigte sich Greiner ebenfalls mit der Ankündigung, dass die Prüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) und der Heimaufsichten künftig gemeinsam vorgenommen werden sollen. „Wir brauchen ein einheitliches Prüfverfahren von MDK und Heimaufsicht. Das erspart den Pflegebedürftigen und vor
allem den Pflegekräften sehr viel Stress und ermöglicht ein transparentes Verfahren der wichtigen Qualitätsbewertung“.

Als vordringlichste Herausforderung wertet der Präsident des Arbeitgeberverbandes Pflege allerdings den zunehmenden Mangel an Fachkräften. Bis zum Jahr 2020 brauche Deutschland mindestens 170.000 zusätzliche Pflegekräfte in der stationären und ambulanten Altenpflege, um dem raschen demographischen Wandel Rechnung zu tragen.

Unser brennendstes Problem, die Gewinnung zusätzlicher Fachkräfte, wird durch diesen Gesetzentwurf  zur Pflegereform überhaupt nicht berücksichtigt.
Zusätzliches Geld nützt uns nur wenig, wenn im Alltag die helfenden Hände fehlen. Ich wünsche mir, dass die Politik, die Arbeitgeber und die Gewerkschaften in diesem Jahr die Fachkräfte in den Mittelpunkt aller Bemühungen stellen. 2012 muss zum Jahr der „Pflegenden Hände“ werden. Wir müssen auch weg von absurden Schulgeldzahlungen an Altenpflegeschulen, wie sie in einigen Bundesländern noch üblich sind, hin zur Umlagefinanzierung aller Arbeitgeber in der Pflege. Auch sollten sich langjährige Hilfskräfte schnellstmöglich zu Fachkräften fortbilden können. Ohne eine zügige Anerkennung ausländischer Abschlüsse und einer qualifizierten Zuwanderung von Pflegefachkräften aus EU- und Nicht-EU-Staaten, werden wir den ständig wachsenden Bedarf jedoch nicht decken können“, so Greiner.

Die acht größten privaten Pflegeunternehmen in Deutschland und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) haben sich im Juni 2009 zum Arbeitgeberverband Pflege zusammengeschlossen. Der Verband vertritt die sozialen, wirtschaftlichen und tariflichen Interessen von mittlerweile über 30 der größten Unternehmen der Pflegewirtschaft.
Gemeinsam mit den über 7.000 im bpa organisierten Unternehmen repräsentiert er rund 230.000 Mitarbeiter. Der Verband setzt sich für eine zukunftsfähige Gestaltung der Pflege ein.

Kontakt:
Steffen Ritter
Pressesprecher
Mobil: 0160 / 15 31 796
presse[at]arbeitgeberverband-pflege.de